Junge Arbeitssuchende stehen bei Job-Messe Schlange
Zu einer Job-Messe hatte der Kultur- und Solidaritätsverein Zonguldak in Völklingen eingeladen. Auf beiden Seiten, bei Arbeitgebern, vornehmlich aus Logistik- und Transportgewerbe, sowie den Ausbildungssuchenden stieß das Angebot auf großes Interesse.
Über regen Zulauf junger Leute freute sich der Kultur- und Solidaritätsverein Zonguldak am Donnerstagnachmittag, als der Verein in seinem Domizil in der Karl-Janssen-Straße Jugendliche und Arbeitgeber aus den Bereichen Transport und Logistik zusammen brachte. Überrascht über das große Interesse waren die Macher des Vereins aber keineswegs. „Ich habe schon erwartet, dass so viele junge Leute kommen werden“, so Schriftführer Hidayet Geldi.
Ein Werbefilm sollte die Jugendlichen zunächst für die Branche begeistern. Danach traten Arbeitgeber und die angehenden Auszubildenden ins direkte Informationsgespräch. „Im Saarland bilden wir Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen aus, ebenso Mechatroniker“, so Hermann Stillemunkes, Ausbilder des Post-Nachfolgekonzerns DHL. Auch ein Studium sei möglich. Wer umzugswillig sei, dem stünden auch weitere Berufe im DHL-Konzern offen.
Mohammed Alo Eski hat sein erstes Ausbildungsjahr bei der DHL fast hinter sich und fühlt sich offensichtlich wohl: „Die Ausbildung macht Spaß, ich würde jedem empfehlen, das gleiche zu tun.“
Im direkten Kontakt überzeugen Bekircan und Bilat haben erste Bewerbungen schon hinter sich. „Ich habe mich bei DB-Regio beworben“, berichtet Bilat. Jetzt will er mit den Leuten von DB-Schenker direkt in Kontakt treten, um die Lehrherren persönlich von sich zu überzeugen. Kumpel Bekircan will es ihm gleichtun, also gehen sie ihr Vorhaben gemeinsam an. „Wir haben zehn Ausbildungsstellen im Raum Saarlouis zu vergeben“, sagt Uwe Müller. Mit seinem Vater Robert führt er das Logistikunternehmen Robert Müller. Er sagt, warum das Unternehmen offensiv auf mögliche Bewerber zugeht und sich an solchen Ausbildungsmessen beteiligt: „Im kaufmännischen Bereich haben wir ausreichend qualifizierte Bewerber, im gewerblichen Bereich wünschen wir uns aber mehr davon – die hoffen wir unter anderem hier zu finden.“ 250 Bewerber kommen auch bei der Spedition Dachser auf jährlich zehn Ausbildungsstellen als Speditions- oder Lagerlogistiker, Berufskraftfahrer und anderen Logistikberufen, wie Personalbearbeiter Tim Wahlster informiert.
Neues Rekrutierungsinstrument Ausbildungsplatzvermittlungen wie beim Verein Zonguldak hält er für wichtig: „Eine tolle Sache, ein neues Rekrutierungsinstrument.“ Die Herkunft der möglichen künftigen Auszubildenden spiele dabei keine Rolle: „Wir haben bereits Arbeitnehmer aus 17 Nationen in unserem Haus, das bedeutet für mich gelebte Inte gration.“
Das sehen Claus-Thomas Bodamer vom Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland und Hidayet Geldi , Ercan Cinçam und Arife-Özgül Bostancı vom Verein Zonguldak ähnlich. Geldi: „Es geht heute auch darum, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.“
Quelle:.saarbruecker-zeitung
